
Der von Landeck für die Sternwarte angefertigte Azimutalkreis.
Johann Carl Landeck
Nürnberger Instrumentenmacher.* 16.12.1636 in Nürnberg (Taufe)[1] ; † 15.07.1712 in Nürnberg (Beerdigung)[2]
- Vater: Andreas Landeck (1589-1663).
- Mutter: Maria, geborene Kalek (?-27.04.1637).
- Heirat: 07.01.1667 in St. Sebald[3], Katharina, Tochter von Heinrich Wörner.
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Kinder: 5 Söhne, 4 Töchter.
1. Kind: Susanna Catharina 25.06.1668-? Taufbuch St. Sebald 1655-1675, S. 673 2. Kind: Zacharias 23.08.1670-19.09.1740 Taufbuch St. Sebald 1655-1675, S. 761 3. Kind: Katharina Isabella 22.10.1672-? Taufbuch St. Sebald 1655-1675, S. 849 4. Kind: Johann Melchior 25.02.1674-08.06.1752 Taufbuch St. Sebald 1655-1675, S. 902 5. Kind: Katharina 23.01.1681-? Taufbuch St. Sebald 1676-1701, S. 277 6. Kind: Johann Carl 26.09.1682-? Taufbuch St. Sebald 1676-1701, S. 373 7. Kind: Katharina Barbara 15.06.1684-? Taufbuch St. Sebald 1676-1701, S. 473 8. Kind: Johann Paul 30.03.1686-? Taufbuch St. Sebald 1676-1701, S. 548 9. Kind: Johann Philipp 31.05.1687-? Taufbuch St. Sebald 1676-1701, S. 591
Lebenslauf:
Taufpate von Johann Carl Landeck war der Nürnberger Zeugmeister Johann Carl (1587-1665). Schon mit zehn Jahren soll Johann Carl Landeck von seinem Vater in die Uhrmacherkunst eingewiesen worden sein. Mitte der fünfziger Jahre unternahm er eine sechsjährige Reise, die ihn nach Holland und Dänemark, sowie nach Holstein und Preußen führte. 1662 kehrte er wieder nach Nürnberg zurück. Nach dem Tod seines Vaters im folgenden Jahr erhielt er dessen Stelle als Stadt-Uhrmacher. Er war der erste, der in Nürnberg Pendeluhren nach der Erfindung von Christaan Huygens (1629-1695) anfertigte. Er betätigte sich aber auch als Instrumentenmacher. Hoch geschätzt starb er im Juli 1712 in Nürnberg. Bei seinem Tod wohnte er "auff dem Neuen Bau", also auf dem heutigen Maxplatz.
Sein Sohn Zacharias wurde ebenfalls Stadtuhrmacher, Johann Melchior wurde Anschicker auf der Peunt. Taufpate seines jüngsten Sohnes war im Übrigen der Astronom Johann Philipp von Wurzelbau (1651-1725).
Wirken:
Für die Astronomie ist Landeck vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Georg Christoph Eimmart (1638-1705) von Bedeutung. Für ihn fertigte er einen Azimutalkreis sowie eine einfallsreiche äquatoriale Sonnenuhr an. Da Kriegsgefahr bestand, musste Eimmart 1688 seine Sternwarte auf der Vestnertorbastei nördlich der Nürnberger Burg räumen, konnte sie aber unter Mithilfe von Landeck im folgenden Jahr wieder aufbauen. Landeck fertigte für Eimmart auch Pendeluhren, sowie nach dessen Anweisung eine kunstvolle astronomische Uhr, die sich in den Beständen des Germanischen Nationalmuseums erhalten hat. Er stellte auch Zirkel und Astrolabien her. In Rothenburg brachte Landeck eine große Uhr an der Herrentrinkstube an, die die vollen 16 Tagesstunden anschlagen konnte. Auch Erhard Weigel (1625-1699) aus Jena und Johann Christoph Sturm (1635-1703) aus Altdorf schätzten die Dienste Landecks.
Literatur:
- Doppelmayr, Johann Gabriel: Historische Nachricht von den Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern. Nürnberg: Peter Conrad Monath 1730, S. 308 [SB Regensburg]
- Pilz, Kurt: 600 Jahre Astronomie in Nürnberg. Nürnberg: Hans Carl 1977, S. 294f.
- Speckhart, Gustav: Die sogenannte „Große Uhr“ der einstigen freien Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber. Deutsche Uhrmacher-Zeitung 35 (1911), Nr. 9: S. 153, Nr. 10: S. 167f., Nr. 11, S. 182f., Nr. 12, S. 204f., Nr. 14, S. 231f., Nr. 15, S. 250f. [SLUB Dresden]
- Zinner, Ernst: Deutsche und niederländische astronomische Instrumente des 11.-18. Jahrhunderts. Nachdruck der 2.ten Aufl., München: Beck 1979, S. 423
Fußnoten
- ↑ Taufbuch St. Lorenz 1629-1636, Bl. 242v.
- ↑ Bestattungsbuch St. Sebald 1711-1720, S. 73.
- ↑ Heiratsbuch St. Sebald 1664-1691, Bl. 53r, Eintrag 134.