Briefwechsel Tobias Mayer


Kurzinformation zum Brief Zum Original
Autor Mayer, Tobias (1723-1762)
Empfänger Münchhausen, Gerlach Adolph von (1688-1770)[1]
Ort Göttingen
Datum 6. Januar 1756
Signatur Universitätsarchiv Göttingen: Kur. 7254, Bl. 337r-338v
Transkription Hans Gaab, Fürth


Hochgebohrner Freyherr,
Gnädigster Herr,



Ew. Hochgebohrnen Excellence überreiche hiebey wiederum die mir gnädigst communicirte Erklärung des Senatoris Campe[2] wegen der astronomischen Instrumente. Er fähret desfalls so wie bisher in deren Verfertigung fort, und meynet damit bis gegen

[Bl. 337v]
Ostern zu Stande zu kommen, ob ich schon den Zweifel nicht bergen kann, den mir die Kürze der Zeit, die Wenigkeit dessen was seither hieran gethan worden und die Größe der noch restirenden Areit hierüber verursacht.

Ew. Excellence bittet der Mauermeister Heine[3] in anliegendem seinem unterthänigsten Schreiben um einige Verstärkung seines

[Bl. 338r]
Accords wegen der Pfeiler auf dem Observatorio. Ich würde mich nicht unterfangen, solches Ew. Excellence einzureichen, wenn mir nicht die Ursachen seines Gesuches völlig gegründet vorgekommen wären, und derselbe bey Ausführung dieses schwehren und gefährlichen Werkes, wozu ein anderer hier schwehrlich geschickt gewesen seyn würde, nicht eine

[Bl. 338v]
besondere Probe seiner Erfahrenheit abgeleget hätte.

ich verharre in tiefster Devoliton

Hochgebohrner Freyherr,
Gnädigster Herr,
Ew. Hochgebohrnen Excellence


Göttingen d. 6. Januarii
    1756.

unterthänigster
Tob. Mayer.



Fußnoten

  1. Gerlach Adolph von Münchhausen (1688-1770) war Minister des Kurfürstentums Hannover. 1734 war er einer der Begründer der Georg-August-Universität in Göttingen. Ab 1753 war er als Kammerpräsident für das Ressort Finanzen zuständig.
  2. Franz Lebrecht Kampe (um 1712-1785) fertigte einige Instrumente für die Göttinger Sternwarte an. Kampe war seit 1740 Göttinger Senator. Von ihm stammt ein kleiner Quadrant und ein Azimutalquadrant.
    • Behrendsen, Otto (1850-1921): Zur Geschichte der Entwicklung der mechanischen Kunst. Deutsche Mechaniker-Zeitung, 1. Juni 1907/11, S. 101-107, hier S. 101-104
    • Poppe, Johann Heinrich Moritz (16.01.1776-21.02.1854): Franz Leberecht Kampe, weil. Senator, Bauherr und Mechanikus zu Göttingen. Neues hannoversches Magazin 9 (1799), Sp. 501-512.
  3. Der Maurer und Stukkateur Johann Caspar Heine stammte aus Hirschbach bei Dresden und erhielt am 30.09.1735 in Göttingen das Bürgerrecht. Er wohnte seit 1748 in der Gothmarstr. 523. Er scheint 1764 gestorben zu sein.
    • Wellenreuther, Hermann: Göttingen 1690-1755. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1988, S. 378, Tabelle IV, Eintrag 280; S. 455, Tabelle XIV, Eintrag 143


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