Die Sternkarten von Albrecht Dürer von 1515
Wolkenbänder
Im frühen Buchdruck waren Wolkenbänder ein beliebtes Stilmittel.
- Im Schatzbehalter der wahren Reichtümer des Heils, 1491 von Anton Koberger gedruckt, ist der gekreuzigte Jesus von einem Wolkenband umhüllt
- Wolkenbänder werden auch in der 23. Figur des Schatzbehalters verwendet.
- Auf dem Titelblatt der Schedelschen Weltchronik von 1493 ist Gottvater von einem Wolkenband umhüllt.
- Auf den folgenden Seiten wird die Erschaffung der Welt beschrieben. Auf den zugehörigen Bildern ragt die Hand Gottes aus einem Wolkenband heraus.
- Auch auf den Karten von 1503 finden sich zahlreiche Wolkenbänder.
Auch auf den Sternkarten von Dürer finden sich Wolkenbänder:
- Die vier auf der Karte des nördlichen Himmels abgebildeten Astronomen ruhen auf Wolkenbändern.
- Im Süden ist das Druckprivileg von einem Wolkenband umhüllt
- Zudem sind die Sternbilder Große und Kleines Pferd, Stier und Schiff von Wolkenbändern abgeschlossen.
Großes und Kleines Pferd |
Stier |
Schiff |
- Schon in der ersten Hyginus-Ausgabe von 1482 finden sich Wolkenbänder bei Pegasus und beim Stier.
- Bezüglich den Sternbildern hat Dürer die Wolkenbänder also nicht erfunden, er hat sie aber populär gemacht.
Literatur:
- Voss, W.: Eine Himmelskarte vom Jahre 1503 mit den Wahrzeichen des Wiener Poetenkollegiums als Vorlage Albrecht Dürers. Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen 64 (1943), S. 89-150, hier S. 145
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