Die Sternkarten von Albrecht Dürer von 1515
Die südliche Hemisphäre
Druckvarianten:
- Die Staatlichen Graphischen Sammlungen in München haben ein Blatt des Südhimmels, das bis auf die Ekliptik beschnitten ist. Ralf von Retberg (1812-1885) listete 1868 einige kleinere Unterschiede zu dem Druck von 1515 auf. Eine Abbildung davon findet sich bei Voss 1943, S. 98.
Der Hase auf der Karte von 1515 |
Der Hase in der Münchner Variante |
- Es existiert ein Nachdruck von 1527, bei der der Randschmuck völlig geändert ist. Links oben ein Medaillon mit dem Bildnis Dürers im Alter von 56 Jahren, rechts oben sein Wappen mit der Jahreszahl 1527, das jedoch seitenverkehrt abgedruckt ist. In den Ecken unten finden sich zwei weitere Wappen.
Weitere Versionen online:
- Nachdruck der Münchner Variante durch Ralf von Retberg von 1867 [Britisches Meuseum, London]
- 1. Variante bei zeno.org
- Kolorierte Version [Ian Ridpath]
- Kolorierte Version [Extravaganzi]
- Britisches Museum, London [Web Gallery of Art]
- Warburg Institut, London
- An der Ekliptik beschnittene Variante [Britisches Museum, London]
- Nachdruck durch Ralf von Retberg von 1867 [Britisches Meuseum, London]
- Metropolitan Museum of Art, New York
- zeno.org
- B. L. Ruderman Antique Maps Inc.
- Südliche Hemisphäre mit alternativer Randverzierung, 1527 [Felice Stoppa]
- Südliche Hemisphäre mit alternativer Randverzierung, 1527 [Ashmolean Museum, Oxford]
Dargestellte Sternbilder:
- Dargestellt sind die 15 klassischen Sternbilder südlich der Ekliptik: Walfisch (Cetus), Orion, Eridanus, Hase, Großer und kleiner Hund, das Schiff Argo, Wasserschlange mit Becher und Rabe, Zentaur, Wolf, Altar, Südliche Krone und südlicher Fisch.
Die hellsten aufgeführten Sterne:
- Sirius im Großen Hund
- Alpha Centauri im Centaur
- Rigel im linken Fuß des Orion
- Prokyon im Kleinen Hund
- Achernar im Eridanus
- Beteigeuze in der rechten Schulter des Orion
- Obwohl auch zu den leuchtkräftigsten Sternen gehörig, aber nur mit einem schwarzen Stern gekennzeichnet sind Canopus im Kiel des Schiffes und Hadar im Centaur
- Heinfogel und Dürer folgten mit ihren Zuweisungen dem Sternkatalog von Ptolemäus, worin sich die angeführten Abweichungen zum heutigen Stand finden. Ausnahme ist Canopus im Kiel des Schiffes, der auch schon bei Ptolemäus als Stern erster Größe eingeordnet ist
- Stern 10 und 11 (bzw. 27 und 28) außerhalb des Großen Hundes sowie Stern 35 und 36 des Schiffs sind bei Ptolemäus Sterne 2. Größe, werden bei Dürer aber nur mit einem kleinen Kreis markiert.
Besonderheiten bei den Sternbildern:
- Die Darstellung des Südlichen Fisches beruht auf einem Fehler in Abschriften des Sternkatalogs von Ptolemäus.
- Orion hält bei Dürer einen Schal oder ein Tuch in der linken Hand. Dies ist nicht mit der griechischen Mythologie in Einklang zu bringen, vielmehr zeigen sich hier noch arabische Einflüsse.
- Ebenfalls nicht mit der griechischen Mythologie in Übereinstimmung zu bringen ist die Darstellung eines Schildes auf dem rechten Arm des Zentauren.
Inschrift links unten:
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Randverzierung links unten:
Dargestellt sind die Wappen von Stabius, Heinfogel und Dürer. |
Inschrift rechts oben:
Reverendiss./ Domino & illustriss./ Principi Domino Matheo/ sacrosancte Romane ecclesie/ S. Angeli Diacono Cardinali san/ cte Saltzpurgen Metropolis coad/ iutori. Sa. Caes. Mt per Italia/ locumtenenti generali Domi/ no obseruandissimo colen/ dissimoq. Dedicatum. | Dem Ehrwürdigsten Herr und hochberühmten hochgestellten Herrn Matthäus, der hochheiligen Römischen Kirche Diacon Kardinal und der heiligen Stadt Salzburg Koadjutor, kaiserlicher Generalstatthalter in Italien, in Hochachtung und Verehrung gewidmet.
Mehr dazu |
Randverzierung links oben:
Die Wappen von Kardinal Matthäus Lang. |
Inschrift rechts unten:
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