Briefwechsel Johann Michael Franz


Kurzinformation zum Brief  
Autor Münchhausen, Gerlach Adolph von (1688-1770)[1]
Empfänger Scheidt, Christian Ludwig (1709-1761)[2]
Ort Hannover
Datum 21. Juni 1755
Signatur Universitätsarchiv Göttingen: Kur. 5756, Bl. 82r, 83r
Transkription Hans Gaab, Fürth


den 21. Jun. 1755

Dem Rath und Professor Franz zu Göttingen wird hiemit wegen des von ihm gesuchten Anlehns, behuf des Welt Kugeln Laboratorii und übrigen Cosmographischen Anstalten, unverhelten[3], daß die ihm auf seinen Antrag versprochene 2000 Rthl., wovon bereits 500 Rthl aus gezahlt worden, in Pistolen bereit stünden, und gegen eine an die Manufactur-Casse, sub hypotheca bonorum,[4] auf die völlige 2000 Rthl von ihm und dem Professore Lowitz auszustellende Obligation, in welcher sich Singuli in solidum[5] verbrüdern würden, auf gedachten

[Bl. 83r]
Casse erhoben werden könnten. Das fernere Anlehn - behuf der homannischen Handlung betreffend, würde man, nachdem der Rath Franz seine Göttingische Anstalten zu mehrerer Consistenz gebracht= und seine Entreprisen weiter avanciret seÿn würden, auch darauf bedacht seÿn, um ihm nach Befinden der Ümstande mit weiterer Geld Hülfe an lehns weise unter die Arme zu greiffen. Hann.

GR.



Fußnoten

  1. Gerlach Adolph von Münchhausen (1688-1770) war Minister des Kurfürstentums Hannover. 1734 war er einer der Begründer der Georg-August-Universität in Göttingen. Ab 1753 war er als Kammerpräsident für das Ressort Finanzen zuständig.
  2. Christian Ludwig Scheidt (1709-1761) war seit 1748 Hofrat und Bibliothekar in Hannover.
  3. eigentlich: unverhalten: nicht verhehlt, nicht vorenthalten.
  4. sub hypotheca bonorum: Unter Pfandschaft von Hab und Gut.
  5. Singuli in solidum bedeutet hier, dass beide unabhängig von einander für die Gesamtsumme haften.