Adolf Zunner und seine Söhne

Nürnberger Schreib- und Rechenmeister.

Lebenslauf:

Adolph Zunner entstammte einer Lehrerfamilie. Der Urgroßvater Ulrich Zunner war 1571 Schulmeister in Hersbruck, später wurde er Diakon in Ottensoos. Der Großvater Johann Zunner wurde 1602 Kantor und Lehrer an der Lorenzer Schule, 1609 dann Rektor der Sebalder Schule. Der Vater Johann Christoph Zunner war Kollege an der Lorenzer Schule.

Die Schule von Adolf Zunner befand sich 1696 im heute so nicht mehr existierenden Sterngäßlein, eine von der Engelhardsgasse abzweigende Sackgasse. Bei seinem Tod war er 80 Jahre alt und wohnte am Fischbach (Breite Gasse). Er brachte 1701 eine Kurze Anweißung zu Teutsch- und Lateinischen Schrifften heraus, sowie 1709 die Kunstrichtige Schreib-Art. Nach dem Tod des Vaters scheint die Familie in Schwierigkeiten geraten zu sein, seine Tochter Helena wurde 1761 jedenfalls als "unbesungene Leich" bestattet. Sein Halbbruder Johann Georg Zunner (11.05.1647-16.03.1694) wurde Pfarrer in Heilig-Geist.

Der Sohn Johann Jacob Zunner scheint ein Haus in der Judengasse 8 erworben zu haben. Wegen Zahlungsunfähigkeit wurde dieses Haus jedoch 1765 gerichtlich Maria Hedwig Gugel übergeben. Vgl. Stadtarchiv Nürnberg: E 4/87 Nr. 10.

1753 kommen die beiden Söhne des Rechenmeisters Georg Ludwig Zunner in Haft, werden aber bald wieder freigelassen. Deren Vater wurde 1763 als "unbesungene Leich" beerdigt, lebte als in großer Dürftigkeit. Er wohnte damals in der "Kothgaß", also in der heutigen Brunnengasse oder dem Heldengäßchen.

Ausgewählte Werke:

Literatur:


Fußnoten

  1. "Hans Christof Zunner, Schola Laurent. Collabroator, Helena, Adolphus, Herrn M. Johann Sauberti, Prediger bey S. Sebald sel. Filius. 9. [Oktober 1660]", Taufen St. Lorenz 1646-1667, S. 513 (Scan 226).
    Johann Saubert (26.02.1592-02.11.1646) war als Prediger bei St. Sebald der oberste Geistliche der Stadt Nürnberg gewesen, auch war er Stadtbibliothekar. Sein Sohn Adolf Saubert (03.03.1635-15.07.1678) wurde 1661 Diakon bei St. Egidien. Vgl. Simon, Matthias: Nürnbergisches Pfarrerbuch. Nürnberg 1965, S. 192, Eintrag 1169 u. 1170.
  2. "Der Erbar und Kunstberühmte Adolph Zunner, aeltister Schreib- und Rechenmeister, am Fischbach, aet: im 81. Jahr. ☽. d. 20. Mart. [1741] [...] St. Roch:", Bestattungen St. Lorenz 1703-1741, S. 567 (Scan 363), Nr. 42.
  3. "1. [August 1571] Ulrich Zunner, Schulmaÿster alhie G. Johannes Götz Pfarrer B. das Kind Johannes", Taufen Hersbruck 1533-1576, S. 253 (Scan 155).
  4. "Der Erb: und Wolgelert Herr M. Johann Zunner Rector der Schul Sebaldi im Schullgäßlein 30. Augusti [1616]", Bestattungen St. Sebald 1607-1623, Bl. 160r (Scan 173).
  5. "M. Johannes Zunner, Dorothea, Hans Christoph 7 Julij [1616]", Taufen St. Sebald 1593-1616, Bl. 179v (Scan 183).
  6. "Der Erb: und Wolgelehrt Joh: Christoph Zunner Collega der Schul bey S: Lorenzen, hinter dem Heilßbronner Hof. ♃. 28. May [1674] 8 Hl. zu R. gratis Joh:", Bestattungen St. Lorenz 1668-1702, S. 155 (Scan 163).
  7. "☽. 29. dito [Januar 1683] Der Erbar und Kunstreich Adolph Zunner, Schreib= und Rechenmeister, des Erbarn und Wolgelehrten Johann Christoph Zunner, der Schul zu St. Lorenzen Collega Seel. Hinterlaßener Ehelicher Sohn. Die tugendsame J. Barbara, des Erbarn und Kunstreichen Christoph Beck, Schreib= und Rechenmeisters Seel. Eheliche nachgelßne Tochter. Im Pfarrhof, Chorhochzeit, gratis", Trauungen St. Lorenz 1664-1736, S. 274 (Scan 285).
  8. "Christof Beck, Rechenmeister u. Schulhalter, Magdalena, Barbara, Johann Georg Volkamers, Medic. Doct. u. Physicis ordinarij, Uxor, 24. [Februar 1664]", Taufen St. Lorenz 1646-1667, S. 148 (Scan 62).
  9. "Die Erb. u- Ehrn Tgs. Fr. Barbara, des Erb. und kunstberühmten Adolph Zunner, Schreib- und Rechenmeisters Ehel. Haußfrau am Fischbach. ♂. d. 15. 7bris [September 1711] [...] St. Roch.", Bestattungen St. Lorenz 1703-1741, S. 105 (Scan 124).
  10. "Adolph Zunner, Schreib- und Rechenmeister, Barbara, Johann Jacob, Johann Winter, merc. filius. 21. [November 1688]", Taufen St. Lorenz 1681-1692, S. 32 (Scan 17).
  11. "☉ d. 14. Jan. [1766] Joh. Jacob Zunner [...] Schreib u. Rechenm. in der Judengaß", Bestattungen St. Sebald 1755-1768, S. 564 (Scan 329).
  12. "Der Erbar u. Kunstreich Johann Jacob Zunner, Schreib- u. Rechenmeister, des Erbarn u. Kunstberühmt Adolph Zunner, Schreib- u. Rechenmeisters E. S. Die Erbare u. Tgdr. Jgf. Magdalena, des Erb. u. fürnehmen Martin Reidel, Weinhändlers u. Schenkens zum Rothen Hirsch[?] S. N. E. T. Chor.Hoechezit auf dem Saal. ☽. d. 3. Jul. [1713]", Trauungen St. Lorenz 1664-1736, S. 783 (Scan 495).
  13. "☽:. d. 28. Jan. [1715] Die Erb. und Tugends. Fr. Magdal des Erb. u. kunstr. Joh. Jac. Zunner, Schreib und Rechenmeisters Ehe. in der N. Gaß am Sp. Kirchhof", Bestattungen St. Sebald 1711-1720, S. 564 (Scan 125).
  14. "Der Erb. u. Kunstr. Johann Jacob Zunner, Schreib- u: Rechenmeister: Die Erb: u. Tugends: Jgfr. Ursula, des Erb: u. Kunstr. Zacharias Heumann, verordneten Visirers E. T. den 27 July [1716] halbvotiv. Schißg:", Trauungen St. Sebald 1692-1727, S. 182 (Scan 298).
  15. "d. 12. Septemberg [1697] Zunner Adolph, Schreib- u. Rechenmeister, Barbara, Georg Ludwig, Hr. Kraer, Pfarrer zu Happurg, wurde vertreten von Wolfg. Andreas Zunner SS. Theol. studioso Johnann Zunners d. Schul z. S. Lorenz col. filius", Taufen St. Lorenz 1693-1712, S. 1001 (Scan 406).
  16. "Georg Ludwig Zunner, Schreib- u. Rechenmeister, in der Kothgaß.
    Wurde weder angeschrieben, noch besungen, sondern in einer Kutsche hinausgefahren, u: zahlte wegen grosser Dürftigkeit. ♀ d. 21. Jan. dreÿerl. St. Roch.", Bestattungen St. Lorenz 1742-1789, S. 346 (Scan 230), Nr. 8
  17. "Der Erb. u. Kunsterfahrne Georg Ludwig Zunner, Schreib- u. Rechenmeister, des Erb. u. Kunstberühmten Adolf Zunner ältesten Schreib- u. Rechenmeisters E. S. Die Erb. Viel Ehren u. Tgdr. Jgfr. Magdal. Barb. des WolEhrwürd. Vorachtb. u. Wolgel. Hr. M. Wilhelm Bechmanns wolverdienten Schaffers der Haupt u. PfarrKirche zu St. Sebald S. N. ehl. erz. T. d. 4. Decemb. [1726] hlab Votiv. Schiesgraben", Trauungen St. Sebald 1692-1727, S. 900 (Scan 467).
  18. Zu Wilhelm Bechmann siehe Simon, Matthias: Nürnbergisches Pfarrerbuch. Nürnberg 1965, S. 19, Eintrag 72.


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