Ruprecht Kolberger

Einer der frühen Nürnberger Rechenmeister.

* in Altötting ; †1505 in Nürnberg

Lebenslauf:

1469 wurde Ruprecht Kolberger Bürger der Stadt Nürnberg. Er ließ sich als Rechen- und Waagmeister nieder. 1481 und 1482 gab der Nürnberger Rat je eine Schnellwaage bei ihm in Auftrag. Kolberger geriet darüber jedoch in finanzielle Schwierigkeiten, was ihm 1483 eine lange Untersuchungshaft mit wiederholter peinlicher Befragung – d.h. unter Anwendung der Folter – einbrachte. Im Dezember 1483 sollte er ins Lochgefängnis gebracht werden, doch konnte er fliehen. 1484 war er aber wieder in Nürnberg und wurde erneut verhaftet. Doch erwiesen sich die Anklagen als nicht allzu gravierend, denn er wurde Ende 1484 aus der Haft entlassen. 1487 hatte Kolberger Streit mit den Rechenmeistern Ulrich Wagner (?- vor 1490) und Michael Jöppel, doch ist nichts näheres bekannt. 1489 war Kolberger an der Errichtung der Waage auf der Heuwaag beteiligt. Auch in den folgenden Jahren fertigte er wiederholt Waagen für den Rat an. 1490 bekleidetet Kolberger kurzfristig das Amt des städtischen Visierers. Für den Erdglobus von Martin Behaim lieferte er die aus Stoff und Leim gefertigte Kugel, die dann von Georg Glockendon (?-1514) bemalt wurde. Dabei scheint Kolberger Behaim gebeten zu haben, ihm die Kunst der Kosmografie zu lehren, dafür wolle er künftig Kugeln liefern. Er starb im Mai 1505 in Nürnberg.

Literatur:



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