Johann Christoph Klimm
Assistent bei Eimmart auf der Sternwarte.* ca. 1668 Zimmern nördlich von Jena ; † Ende Oktober 1729 in Gotha
- Vater: Johannes Klimm.
- Mutter: Rosina Gertrud Meyer aus Wangenheim nordwestlich von Gotha, Tochter von Johannes Meyer.
Lebenslauf:
Klimm besuchte zunächst das Gymnasium in Gotha. 1683 wechselte er nach Nürnberg, wo er Vorlesungen im Auditorium des Egidiengymnasiums hörte. 1686 begann er sein Medizinstudium in Jena, hörte aber auch Mathematikvorlesungen bei Erhard Weigel (1625-1699). 1689 wechselte er für ein Jahr nach Halle. Danach studierte er in Kopenhagen, 1691 hielt er sich aber schon wieder in Jena auf. Am 17. Juni 1694 nahm er in Halle unter Friedrich Hoffmann (1660-1742) die Doktorwürde an. In diesem Jahr scheint er eine Reise nach Holland unternommen zu haben. Im Folgenden hielt er Vorlesungen an der Universität in Halle. 1703 trat er in die Dienste des Barons Bernhard Friedrich von Krosigk (1660-1714). Irgendwann nach 1705 ließ er sich in Nürnberg nieder, wo er als Privatlehrer für Latein, Griechisch und Astronomie arbeitete. Ca. 1724 scheint er nach Wetzlar gezogen zu sein. Er starb Ende Oktober 1729 in Gotha.
Johann Albrecht Klimm (1698-1778) war nicht sein Sohn, vielmehr bezeichnete der ihn als seinen Vetter. Er holte ihn aber nach Nürnberg, wo er ihn für die Astronomie begeistern konnte.
Wirken:
Klimm war von 1683 bis 1686 Assistent von Georg Christoph Eimmart (1638-1705) auf dessen Sternwarte. In Halle hielt er später Mathematikvorlesungen. 1701 las er über die Ichnographia von Eimmart, doch blieben ihm die Hörer weg.
Bezüglich der Preußischen Akademie der Wissenschaften soll Johann Christoph Klimm laut J.A. Klimm derjenige gewesen sein, "welcher den Fonds zu derselben Erhaltung mit dem Calenderwesen mit dem Geh. Rath v. Fuchs und Bar. von Leibniz An. 1700 angegeben und vorgeschlagen hat."
In seiner Nürnberger Zeit hat er den späteren Altdorfer Juraprofessor Johann Heumann (1711-1760) für die Astronomie gewonnen. Von Klimm ist nur eine Schrift mit astronomischen Inhalt überliefert: 1699 disputierte unter seinem Vorsitz der Nürnberger Erasmus Blank (1677-1704) über die damalige Sonnenfinsternis. Klimm ist der Autor dieser Schrift, der darin auch Eimmart als seinen Lehrer bezeichnete.
Mitgliedschaften und Ehrungen:
Am 12. Oktober 1701 wurde Klimm als abwesendes Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.Ausgewählte Werke:
- Hofmann, Friedrich (Vorsitzender): De
Medicamentorum
Prudenti Applicatione. Halle: Saalfeld 1694
- Enthält den Lebenslauf von Klimm
- Hofmann, Friedrich (Vorsitzender): Disputatio Medica Inauguralis De Medicamentis Specificis, Eorumque Agendi Modo. Halle: Zeitler 1694
- Dissertatio Physico-Astronomica De Eclipsi Solis. Halle: Christian Henckel 1699
Literatur:
- Brief von J.A. Klimm an Johann Heinrich Lambert vom 30. Juli 1775. In: Bernoulli, Johann (Hrsg.): Joh. Heinrich Lamberts deutscher gelehrter Briefwechsel. Berlin 1782, S. 300-304 (enthält biographische Informationen zu Johann Christoph Klimm) [BSB München]
- Brather, Hans-Stephan (Hrsg.): Leibniz und seine Akademie. Berlin: Akademie Verlag 1993, S. 349
- Gaab, Hans: Zur Geschichte der Eimmart-Sternwarte. Spezialausgabe des Regiomontanus-boten. Nürnberg: März 2005, S. 42-43
- Will, Georg Andreas: Nürnbergisches Gelehrtenlexikon Bd. 2. Nürnberg: Lorenz Schüpfel 1756, S. 295-296
Links:
- Übersicht über Klimms Briefwechsel mit Eimmart aus dem 1. Band des Eimmart-Nachlasses
- Eintrag von Klimm ins Stammbuch von David Allgöwer