Exemplar des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg

Wolfgang Fugger

Kalligraph und Rechenmeister aus dem Patriziat.

* 1519/20 ; † 04.01.1568 in Nürnberg[1]

Lebenslauf:

Aktenkundig wurde der Nürnberger Wolfgang Fugger erstmalig 1539, als er betrunken in Augsburg auf offener Straße "Unzucht" begeht und deshalb im "Narrenhäusle" landet. 1547 bringt er zwei Practicas, ein Zuchtbüchlein und französische Funeralia heraus, doch hat sich von diesen Werken keines erhalten. Wirtschaftlich ging es mit seiner Familie bergab, drei Jahre nach dem Tod der Mutter ist Wolfgang Fugger verarmt. 1553 bringt er im Selbstverlag sein nützliches Formular heraus, ein kalligrafisches Werk. Über die Kosten für dieses Werk geht Fugger entgültig pleite. 1553 erhält er vom Rat die Genehmigung für zwei Jahre nach Passau zu gehen. Trotz dass er seine Schulden nicht bezahlen kann, erhält er 1557 die Erlaubnis für vier Jahre nach Amberg zu gehen. In der Fremde hat er wohl als Schreiber seinen Lebensunterhalt verdient. Erst 1664 kehrt er nach Nürnberg zurück, wo er Anfang Januar 1568 in seinem Haus in der Judengasse stirbt. Schule hat Fugger nie gehalten. Nicht geklärt ist auch der Inhalt der Practicas von 1547, möglicherweise waren es Einführungen in die Buchführung.

Ausgewählte Werke:

Literatur:


Fußnoten

  1. "Der Erbar Wolff Fugger in der Judengaß 4 Ja[nuar 1568]", Bestattungen St. Sebald 1557-1579, Bl. 178r (Scan 185).
  2. "Wolffgang Fucker, Margaretha Sigmunds Tetzels seligen tochter, vigesimo septimo Januarij [27. Janaur 1547]", Trauungen St. Sebald 1544-1555, Bl. 220v (Scan 103).


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