Quelle: Wikipedia

Anders Celsius

Schwedischer Astronom und Naturwissenschaftler, der sich 1733 in Nürnberg aufhielt.

* 27.1.1701 in Uppsala ; †25.4.1744 in Uppsala

Lebenslauf:

Schon der Vater von Anders Celsius war Professor für Astronomie in Uppsala. Da er diese Stelle jedoch nur nach vielen Schwierigkeiten erhalten hatte, sollte der Sohn etwas anderes studieren. 1717 begann Andres Celsius deswegen ein Jurastudium, er wandte sich jedoch bald den Naturwissenschaften zu. 1727 gab er ein Lehrbuch zur Arithmetik heraus. Im Dezember dieses Jahres promovierte er, im folgenden Jahr legte er sein Abschlussexamen in Mathematik und Naturwissenschaften ab. 1729 wurde er Sekretär der wissenschaftlichen Gesellschaft in Uppsala und ein Jahr später Astronomieprofessor. Damals gab es in ganz Schweden kein Observatorium. Deshalb brach Celsius 1732 zu einer Reise zu den wichtigsten Sternwarten Europas auf. Auf dem Weg nach Rom kam er dabei 1733 durch Nürnberg, 1734 war er in Paris. Hier wurde er mit dem Streit über die Form der Erde bekannt: Nach Isaac Newton (1642-1727) sollte die Erde an den Polen abgeflacht sein, nach den Lehren von Rene Descartes (1596-1650) dagegen am Äquator. Celsius besuchte im folgenden Jahr England, im Mai 1736 beteiligte er sich dann an der Expedition zum Nordpol, die den Streit zu Gunsten Newtons entschied. Danach kehrte er nach Uppsala zurück, wo er 1740 eine Sternwarte eröffnen konnte. Er starb bereits vier Jahre später an Tuberkulose. Am Bekanntesten ist er heute für die nach ihm benannte Celsius-Skala zur Temperaturmessung.

Wirken:

Für eine umfassende Würdigung des Schaffens von Celsius fehlt der Platz, hier wird nur sein Wirken in Nürnberg thematisiert. Im Sommer 1733 hielt sich Celsius für drei Monate hier auf, wo er in der Nähe des Wohnhauses von Johann Gabriel Doppelmayr (1677-1750) wohnte. Er nahm regelmäsig an den Redaktionssitzungen einer wissenschaftlichen Zeitschrift zur Förderung der Medizin und Naturwissenschaften teil, die im Hause von Christoph Jakob Trew (1695-1769) – Enkel das Altdorfer Sternwartengründers Abdias Trew (1597-1669) – im Wespennest stattfanden. Er war von dieser Zeitschrift so begeistert, dass er anregte, eine ähnliche Zeitschrift für die Astronomie herauszubringen. Doppelmayrs Schüler Michael Adelbulner (1702-1779) brachte ab Oktober 1733 das Commercium litterarium ad astronomiae incrementum (Mitteilungsblatt zur Förderung der Astronomie) heraus, worüber Doppelmayr allerdings sehr verärgert war. Es handelt sich beim Commercium um die erste Fachzeitschrift, die sich ausschließlich der Astronomie widmete. Um eine weitere Untersuchung der Polarlichter anzuregen, brachte Celsius auch beim Verleger Endter seine Arbeit 316 Observationes de Lumine Boreali ab A. 1716 ad Anno 1732, heraus, in der er eigene wie fremde Polarlichtbeobachtungen aus Skandinavien wiedergab.

Mitgliedschaften und Ehrungen:

Am 25. August 1733 wurde Celsius unter dem Namen Marcus Manilius II in die Kaiserliche Akademie der Naturforscher (Leopoldina, dort S. 502, Eintrag 441) aufgenommen, am 10. Februar 1734 als auswärtiges Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften.
Er war auch Mitglied der 1739 gegründeten Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaften. Auf dem Mond ist ein Krater mit einem Durchmesser von 36 km nach Anders Celsius benannt (Koordinaten: 34,11oS 20,04oO). Auch wurde der Asteroid 4169 nach ihm benannt.

Ausgewählte Werke:


Literatur:

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