Galilei und Marius


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Der Mundus Jovialis wurde Anfang 1614 veröffentlicht, deshalb wurde diese Tafel nicht weitergeführt. Um die Korrekturen dieser Tafeln anzubringen, muss man die Vorzeichen der Fehler umdrehen.

Für jeden Grad, den die Satelliten auf ihrer Bahn durchlaufen, benötigen sie das folgende Zeitintervall:

  I II III IV  
  7m, 08, 14m, 22, 28m, 66, 67m, 01.  

Und für jeden Grad, den die Bahn in der Nähe von Jupiter einnimmt, beträgt der von der Sonne aus gesehene Wert des Winkels:

1'', 95,         3'',10,         4'',95,         8'', 71.

Wenn man das Jahr 1609 auslässt, aus dem keine Beobachtungen vorhanden sind, dann folgt aus Vorangehendem, dass der größte Fehler beim dritten Mond gemacht wurde, dessen Abweichung 1610 ungefähr 84'' beträgt. Die anderen Fehler liegen alle unter einer Bogenminute. Wahrlich kann man keine größere Genauigkeit von mit Skizzen, ohne Hilfe des Mikrometers und Mondverfinsterungen erstellten Tafeln verlangen. Außerdem muss bemerkt werden, dass bislang keine Rede von den "Gleichungen" war. Marius wendet nur die Korrektur der Parallaxe an, d.h. er berücksichtigt, dass Jupiter von der Erde und nicht von der Sonne aus beobachtet wird. Die anderen Gleichungen, die einen Einfluss auf die Position der Monde haben, sind a) die Gleichung des Mittelpunkts des Jupiters und b) die durch die Anziehung des Saturns verursachte große Ungleichmäßigkeit des Planeten selbst. Der Einfluss des ersten beträgt maximal 5o30' und des zweiten nur 21'. Es ist nun bewiesen, dass der von Cassini für 1610 behauptete Fehler von 40o beim ersten Satelliten nicht sein kann. Zugegeben, Marius hat den Einfluss der Lichtlaufzeit, diese kann bis +/- 8min 18s betragen,  nicht berücksichtigt, dies verursacht aber nur einen Fehler von einem Grad beim ersten Satelliten. Außerdem muss berücksichtigt werden, dass diese Gleichung durch die Beobachtung der Verfinsterungen, besonders vom ersten der Monde, gefunden wurde und nicht durch Zeichnung der Stellungen der Monde zu Jupiter, die, wie man weiß, bei der Erstellung der ekliptikalen Tafeln von Delambre nicht benutzt worden sind. Cassini selbst hat sich beklagt, dass es ihm nicht möglich war, seine sich über 40 Jahre erstreckenden eigenen Beobachtungen mit denen von Galilei abgleichen zu können. (Divers ouvres d'Astronomie per M. Cassini, S. 434).