Band 46 des Eimmart-Nachlasses



Phaenomena Motus Reciprocationis Obiectorum in Tubo

 

1700 muss Eimmart auf die Tagesperiode der Strahlenbrechung aufmerksam geworden sein: Richtet man in den Morgenstunden ein Teleskop exakt auf ein entferntes Objekt (z.B. eine Kirchturmspitze) aus, kann man Stunden später bei unverrücktem Teleskop bemerken, dass das Objekt geringfügig nach links oder rechts abwanderte. Wie man heute weiß, liegt dies an der Tagesperiode der Strahlungsbrechung: Die Luft erwärmt sich im Laufe des Tages, damit verändert sich der Brechungsindex. Dies war jedoch Eimmart noch nicht bekannt, in Briefen bat er Johann Philipp von Wurzelbau (1651-1725) und Johann Christoph Sturm (1635-1703) um Mithilfe bei der Aufklärung dieses Phänomens (Blatt 6-7).

Der Band besteht aus zwei Teilen: Blatt 1-15 enthält den Briefwechsel zum Thema, Blatt 16-272 enthält Beobachtungsskizzen. Dabei stehen meist zwei Skizzen nebeneinander, wobei Tag und Uhrzeit sorgfältig vermerkt sind. Zu sehen sind Objekte, wie sie in astronomischen Teleskopen zu sehen sind, die Kirchturmspitzen zeigen also z.B. nach unten. An einem in der Mitte angebrachten Faden ist jeweils zu sehen, in wie weit sich die anvisierten Objekte im Laufe eines Tages verschoben haben.



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