Die Weltkarte von Dürer und Stabius von 1515
Der gewählte Kartenausschnitt
Ost-West-Ausdehnung:
- Bezüglich der Ost-West-Ausdehnung hielten sich Dürer und Stabius an die bereits bei Ptolemäus bekannte Welt.
- Als Nullmeridian wählte Ptolemäus den durch die kanarische Insel Ferro (= El Hierro). Der Nullmeridian stellt auf den ptolemäischen Weltkarten die Begrenzung nach Westen hin dar.
- Vom Nullmeridian aus werden 180° Richtung Osten dargestellt, so dass Europa, Afrika und Asien in den Blick kommen.
Nord-Süd-Ausdehnung:
- Die ptolemäischen Weltkarten sind nach Norden hin durch den 63. Breitengrad begrenzt sowie nach Süden hin durch den Breitengrad durch Syene, dem heutigen Assuan.
- Dem folgen Dürer und Stabius nicht: Bei ihnen ist der Nordpol zu sehen und Afrika ist in seiner gesamten Ausdehnung abgebildet.
Ausgaben der Geographie des Ptolemäus mit Kartenbeilagen:
- 1477 erscheint erstmals in Bologna eine Ausgabe der Geographie des Ptolemäus, der auch Karten beigefügt sind.
- 1478 folgt eine Ausgabe in Rom, deren Tafeln als Meisterwerke des Kupferstichs gelten.
- 1482 erscheint in Ulm der Deutsche Ptolemäus.
- Es gibt zahlreiche weitere Auflagen, wobei sich die beigefügten Karten in Details unterscheiden
Einige Beispiele für ptolemäische Weltkarten:
- Ptolemäische Weltkarte von ca. 1474 [Uni Münster]
- Ptolemäische Weltkarte aus Ulm, 1482 [Osher Map Library]
- Weltkarte aus der Schedelschen Weltchronik von 1493
- Ptolemäische Weltkarte aus Rom, zwischen 1478 und 1507 [Osher Map Library]
- Ptolemäische Weltkarten von 1505 und 1561 [www.gelit.de]
Literatur:
- Ptolemäus: Cosmographia. Das Weltbild der Antike. Mit einer Einführung von Lelio Pagani. Stuttgart: Parkland 1990
- Ptolemy, Claudius: The Geography. New York: Dover 1991
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