Von Dürer beeinflusste Himmelskarten
Die Himmelskarten von Isibrand Middochius von 1558
Isibrand Middochius (?-1577) trug sich als "Isibrandus Medoch Phrisius" am 10. Oktober 1553 an der Universität in Wittenberg in die Matrikel ein. Seinem Name zufolge dürfte er im ostfriesichen Middoge nordwestlich von Wilhelmshaven geboren sein. Hier wurd er im nur wenige Kilometer östlich gelegenen Tettens Pfarrer. Seine Karten des Nord- und Südhimmels von 1558 sollen für Wittenberger Studenten bestimmt gewesen sein.
Abweichungen und zusätzliche Informationen:
- Es finden sich die von Vopel eingeführten Sternbilder Coma Berenices und Antinous.
- Wie bei Apian schwimmt im Eridanus eine nackte Frau und über dem Altar steigt Rauch auf.
- Auch werden die bei Dürer gezeigten vier Astronomen vorgestellt, wobei Manilius in Milesius umbenannt wurde.
- Die Vorlage für Middochius scheint somit die Weltkarte von Vopel von 1545 gewesen zu sein.
- Die Ränder der Karte sind mit Planetengöttern verziert.
Aufbewahrende Institution:
- Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg: Kapsel 1206 HB 27492 (nördlicher Sternenhimmel) bzw. HB 24465 (südlicher Sternenhimmel)
Literatur:
- Zu den Sternkarten:
- Kanas, Nick: Star Maps. History, Artistry and Cartography. Chicester: Praxis Publishing 2007, S. 345
- Warner, Deborah J.: The Sky explored. Celestial Cartography 1500-1800. Amsterdam: Theatrum Orbis Terrarum B. V. 1979, S. 188
- Biographisches:
- Beträge zur Specialgeschichte des Jeverlandes. Jever: Metcker 1853, S. CXX
- Hamelmann, Hermann: Opera Genealogico-Historica. Lemgo: Meyer 1711, S. 810
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