Vorläufer zu Dürers Sternkarten
Der Himmelsglobus, den 1444 Nikolaus Cusanus in Nürnberg erwarb
1444 kam Nicolaus von Cusa (Cusanus, 1401-1464) nach Nürnberg, wo er einige Manuskripte und Instrumente kaufte, darunter einen Himmelsglobus, der wahrscheinlich aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammt. Der Autor ist unbekannt. Die Sternbilder sind darauf mit einfachen Linien angedeutet [archive.org].
Besonderheiten:
- Die Sternbilder sind in "Außenansicht" dargestellt, trotzdem werden die menschlichen Figuren von vorne gezeigt.
- Die meisten Figuren sind nackt oder nur mit einem Waffengürtel bekleidet. Neben der Jungfrau ist nur Andromeda eindeutig bekleidet.
- Andromeda wird nicht als gefesselt dargestellt, sondern lediglich mit ausgestreckten Händen. Das Geschlecht ist nicht eindeutig zu identifizieren.
- Das Sternbild Leier ist nur als Leier dargestellt, ohne Geier.
Aufbewahrende Institution:
- Bibliothek des Cusanus-Stifts in Bernkastel-Kues: WG1
Literatur:
- Dekker, Elly: Illustrating the Phaenomena. Celestial Cartography in Antiquity and the Middle Ages. Oxford: University Press 2013, S. 343-358
- Hartmann, Johann Franz: Die astronomischen Instrumente des Kardinals Nikolaus Cusanus. Berlin: Weidmannsche Buchhandlung 1919 [archive.org]
- Krchnák, Alois: Die Herkunft der astronomischen Handschriften und Instrumente des Nikolaus von Kues. Mitteilungen und Forschungsbeiträge der Cusanus-Gesellschaft. Mainz: Matthias-Grünewald-Verlag 3 (1963), S. 109-180
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